Verhaltensmedizin

in der Celenus DEKIMED

Jeder Mensch kennt Gefühle von Traurigkeit und bedrückter Stimmung. Sie sind wichtig, um Krisen zu bewältigen und zu verstehen. Manchmal jedoch können Zeitabschnitte von Traurigkeit, Niedergeschlagenheit und bedrückter Stimmung eintreten, die über ein vertretbares Maß hinausgehen. Viele dieser Patienten leiden zusätzlich unter starken Beschwerden mit unspezifischen körperlichen Symptomen wie z.B. Schmerzen, Herz- und Kreislaufbeschwerden, Magen-Darm-Problemen, aber auch Müdigkeit und Erschöpfungssyndromen.

Während der gesamten Rehabilitation in der Celenus Dekimed ist der therapieführende Arzt oder Psychotherapeut der wichtigste Ansprechpartner, mit dem der Patient alle Therapiemaßnahmen im Einzelnen besprechen kann. Ziel ist es, die Beschwerden zu lindern bzw. deren Wahrnehmung und Belastungsgrad im alltäglichen Leben zu reduzieren. Im Folgenden werden die wesentlichsten rehabilitativen Therapieangebote im Überblick dargestellt.

Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen haben bei uns einen Bezugstherapeuten, der hilft, Ursachen und Lösungsmöglichkeiten für ihre Erkrankung zu erarbeiten. Die Psychotherapie findet mindestens 4-mal die Woche statt. In der Einzelpsychotherapie werden Ziele vereinbart und mit den anderen Angeboten vernetzt. Zudem findet hier auch die ständige Überprüfung Ihres Therapieverlaufs statt. Ergänzend dazu sind unsere verhaltensmedizinischen Gruppen hochwirksame Instrumente, um sich mithilfe der Rückmeldung und der Anteilnahme der Mitpatienten neu zu orientieren und ungenutzte Möglichkeiten auszuprobieren, aber auch, um Unterstützung und Trost zu erfahren. Zugleich können auch Sie wesentliche Beiträge zu Wohlbefinden und Erkenntnis anderer leisten. Es ist nicht nur schön, Freunde zu haben, es ist auch schön, Freund zu sein. Wenn Wohlwollen, Lösungsbereitschaft und Humor das Grundklima bestimmen, treten Ängste vor Gruppen zurück und neue Perspektiven werden möglich. Neben der Möglichkeit, frei Themen zu besprechen, gibt es ein thematisch vorgegebenes Rahmenprogramm mit den Inhalten: Krankheitsentstehung, Verhaltensänderung, Wert von Gefühlen und Aktivitäten, Erlernen und Stärken sozialer Kompetenzen, Genusstraining, Ziel und Wertklärung und Umsetzung der erzielten Erkenntnisse in den Alltag.

Es werden psychiatrische und schmerztherapeutische Konsile durchgeführt.

Bewegung und körperliche Aktivität sind fester Bestandteil jedes Therapieplans und nimmt in unserer Klinik einen hohen Stellenwert ein. Die regelmäßige körperliche Betätigung stärkt die Muskulatur und den Kreislauf. Doch auch in psychischer Hinsicht wirkt körperliche Betätigung positiv. Wenn Sie fitter, stärker und beweglicher sind, wird das zu einem besseren seelischen Befinden führen. Angemessene, dem Leistungsvermögen entsprechende Bewegung wird Ihnen helfen, Ihr geistiges Wohlbefinden zurückzugewinnen. Je nach Sportart finden die Therapieangebote in der freien Natur oder in der Klinik (Gymnastikhalle/Schwimmbad) statt.

Aufklärung und Information sind in unserem Verständnis zentrale Bestandteile eines Angebotes, das Ihre Selbstständigkeit unterstützen will. Ausgehend von der Überlegung, dass die dauerhafte Gesundheit des Menschen vorrangig von einer gesundheitsorientierten Lebensweise abhängig ist, wurden in das Rehabilitationskonzept pädagogische Elemente integriert, die über gesundheitsförderndes Verhalten informieren und dessen Umsetzung für den späteren Alltag trainieren. Deshalb bieten wir ein Gesundheitstraining im Sinne der Ordnungstherapie an. Ordnungstherapie umfasst den Umgang mit Ernährung, Bewegung, Spannungsregulation (Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung), kognitiver Neuorientierung und Stressbewältigung. Den Patienten wird vermittelt, wie sie sich allgemein, aber auch in Bezug auf die individuellen Beschwerden gesünder verhalten können und welche Verhaltensmuster und Gewohnheiten die Gesundheit bisher belastet haben. Die im Gesundheitstraining geübten und erlebten positiven Elemente führen innerhalb kürzester Zeit nachweislich zu einer Steigerung des subjektiven Wohlbefindens. Damit soll in der Folge zu einer adäquaten und dauerhaften Änderung der Verhaltensweisen motiviert werden.

Diese gehören ebenfalls zum Standard unserer Behandlung. Viele unserer Patienten stehen schon so lange so stark unter (innerer) Spannung, dass sie Entspannung gar nicht mehr kennen – oder es ihnen zumindest schwerfällt, sich zu entspannen. Hier helfen unsere verschiedenen Entspannungstherapien, wie Progressive Muskelrelaxation, Tai Chi, Qi Gong oder Yoga. Da diese Techniken leicht erlernbar sind und als Kurse in vielen Städten angeboten werden, können Sie das ärztlich verordnete Verfahren auch nach der Heimkehr in Ihr gewohntes Umfeld weiter ausüben und so dem täglichen Stress wirksam begegnen.

Mitunter profitieren Patienten besser von der unmittelbaren Erfahrung und weniger vom gesprochenen Wort. Der nonverbale Zugang zu Gedanken und Gefühlen ist ein Inhalt dieser Therapie. Patienten mit motorischen Beschwerden können Ressourcen entdecken und Fähigkeiten trainieren. Patienten mit Konzentrationsproblemen erhalten ein Konzentrationstraining.

Auch diese Therapieform ist körperorientiert und nonverbal. Sie hat nichts mit einem Tanzkurs zu tun, auch wenn Bewegung dabei eine große Rolle spielt. Sich und andere in verschiedenen Formen der Bewegung zu erleben, kann sehr innige und unmittelbare Erfahrungen ermöglichen, die zur Klärung und Orientierung seelischer Probleme beitragen.

Wir helfen Ihnen einerseits dabei, resignatives Rückzugsverhalten zu erkennen und individuelle Bewältigungsstrategien, Distanzierungsfähigkeit, Inanspruchnahme sozialer Unterstützung und Ausgleichsaktivitäten einzuüben. Andererseits werden Möglichkeiten erarbeitet, wie es nach der Rehabilitation für Sie weitergehen kann. Bei Bedarf werden die notwendigen Schritte dann von der Sozialberatung in die Wege geleitet. Dieses Angebot gilt insbesondere für Fragen rund um den Arbeitsplatz, wie innerbetriebliche Umsetzung, Umschulungsmöglichkeiten, stufenweise Wiedereingliederung etc., aber auch für andere Themen, wie z. B. den Nachteilsausgleich bei Behinderung.

Eine ausgewogene und bedarfsgerechte Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung für dauerhafte Gesundheit. Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, sich in Schulungen und Vorträgen über die Grundlagen einer ausgeglichenen, angepassten Kost zu informieren. Diese Erkenntnisse können dann in unserer Lehrküche nach dem Motto „learning by doing“ in die Praxis umgesetzt werden. In Einzelgesprächen mit einer unserer Diätassistentinnen können bei medizinischer Notwendigkeit individuelle Anliegen behandelt und neue Strategien für den Ernährungsalltag erarbeitet werden. Bei medizinischer Notwendigkeit und Unbedenklichkeit und entsprechend Ihrem Wunsch besteht die Möglichkeit zu einem freiwilligen, siebentägigen Heilfasten in Anlehnung an Buchinger oder zur Milden Ableitungsdiät nach Dr. Rauch. Falls im Einzelfall das Erfordernis einer Sonderkost besteht, können wir diese als modifizierte Variante der Gemeinschaftsverpflegung anbieten, wenn Sie uns Diagnoseunterlagen (z. B. Lactose-, Fructose- oder Histamin-Intoleranztest, Antikörpertest, Pricktest) vorlegen.

Im Rahmen der Sonderkost bieten wir keine vegane Ernährung an, weil nach unserer Ansicht eine rein pflanzliche Ernährung die ausreichende Versorgung des Körpers mit einigen wichtigen Nährstoffen erschwert und zu Mangelerscheinungen führen kann. Unsere Vollkost, leichte Vollkost und Sonderkost reichen wir wahlweise in einer vegetarischen Variante und als Mischkost.

Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR) hilft Menschen, die unter Arbeitsplatzproblemen leiden oder arbeitsunfähig sind. Das Angebot unterstützt sie dabei, wieder in den beruflichen Alltag zurückzufinden und trainiert Arbeitsgedächtnis, kognitive Flexibilität, planerisches Denken oder Situationen im Team.

Krankheitsbilder

Folgende Krankheitsbilder behandeln wir in der Celenus DEKIMED.

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