Am 1. Oktober ist Europäischer Tag der Depression. Frau Dr. Kloiber warum solch ein Aktionstag?
Dr. Kloiber: Depression ist viel mehr als Traurigkeit – es ist eine ernstzunehmende Krankheit. Depression ist aber gut behandelbar. Der heutige Tag soll motivieren, sich in Behandlung zu begeben.
Wie wird Depression behandelt?
Dr. Kloiber: Je nach Schweregrad ist eine medikamentöse Therapie sinnvoll, um überhaupt Antrieb und Motivation für die Behandlung zu entwickeln. Elementar ist dann eine Psychotherapie in Verbindung mit einem gesunden Verhalten, z. B. Tagesstruktur, soziale Kontakte, Bewegung an frischer Luft.
Das klingt wahrscheinlich leichter, als es ist.
Dr. Kloiber: Eine stationäre Reha in der DEKIMED kann bei der Genesung unterstützen. Neben Tagesstruktur, Psychotherapie und Bewegung bieten wir kreative Therapien, um nonverbal Gedanken und Gefühle auszudrücken und aktive Entspannung, z. B. Waldbaden. Ein entscheidender Wirkfaktor ist auch die Vernetzung der Patienten untereinander. Insofern spielen Gruppen und die menschliche Begegnung bei uns eine große Rolle.
Welchen Rat haben Sie für Betroffene?
Dr. Kloiber: Gehen Sie offen mit der Krankheit um – verstecken hilft nicht! Wenden Sie sich an den Hausarzt, eine Selbsthilfegruppe, den sozialpsychiatrischen Dienst oder an die Telefon-Seelsorge, um Leidensdruck zu lindern. Bleiben Sie zuversichtlich, es gibt Hilfe!
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