Feedback eines Vaters zur Kur im Bromerhof

Die Mehrfachbelastung Familie, Haushalt und Beruf betrifft schon lange nicht mehr ausschließlich Frauen. Dank eines geänderten Rollenverständnisses übernehmen immer mehr Männer Aufgaben im Bereich Haushalt, Familie und Erziehung. Auch der Anteil an alleinerziehenden Väter hat deutlich zugenommen. Die damit verbundenen Belastungen und Strapazen spüren natürlich auch die Väter, die genau wie die Mütter an ihre Belastungsgrenzen kommen.

Wir freuen uns sehr folgendes Feedback eines Patienten zu seiner Vater-Kind-Kur erhalten zu haben:

"Die vergangenen drei Wochen befand ich mich mit meinem Sohn auf Vater-Kind-Kur im wunderschönen Allgäu. Zugegeben, bis zum letzten Herbst wusste ich selbst nicht, dass auch Väter ein Anrecht auf eine Eltern-Kind-Kur haben. Nachdem mich meine Hausärztin darauf aufmerksam gemacht hatte, haben mich auch meine Familie und Freunde bestärkt, eine gemeinsame Auszeit mit meinem Sohn zu nehmen.

Das vergangene Jahr war sehr turbulent und anstrengend. Es hat mich nicht nur oft an meine Grenzen gebracht, sondern auch dafür gesorgt, dass ich diese immer wieder überschreiten musste. Irgendwann hatte ich den Spagat zwischen Job – Familie – Ehrenamt nicht mehr geschafft und hatte dennoch weiterhin versucht, allen und allem gerecht zu werden. Nachdem es irgendwann „Klick“ gemacht hatte, habe ich mich nicht nur dazu entschlossen, eine Vater-Kind-Kur zu beantragen, sondern auch mein Leben umzukrempeln und mehr Zeit für mich zu schaffen.

Bei der Suche nach der passenden Kurklinik für mich und meinen Sohn, wurde ich vom Behandlungsspektrum der Kliniken überrascht. Schließlich habe ich mich für eine Klinik entschieden, die neben der Erholung und Rehabilitation auch ein breites und tägliches Sportangebot (Nordic Walking, Sportgruppe, Wassergymnastik und Yoga) sowie Erziehungs- und Ernährungsberatung anbietet.

Gesunde Ernährung, Zweisamkeit, Sport und ganz viel Schlaf

Schon bei der Anreise knüpften wir die ersten Kontakte und hatten immer wieder interessante Gespräche mit anderen Eltern und Kindern geführt. Der Anteil der Väter war gering, statistisch gesehen liegt dieser bei durchschnittlich 3-5 %. Mein Sohn und ich haben uns in den vergangenen drei Wochen voll und ganz auf uns fokussiert (Das klingt leicht egoistisch, tat aber richtig gut). Während ich Anwendungen/Therapien hatte, war er in der Kinderbetreuung bestens aufgehoben. Die Abende verbrachten wir immer gemeinsam: Auf dem Spielplatz, im Turnraum, beim Wandern oder im Schwimmbad. Auch die Wochenenden und Feiertage standen ganz im Zeichen unserer Zweisamkeit. Wir haben in unserer Freizeit viel unternommen, zusammen gelacht und gespielt und dadurch die Vater-Kind-Bindung enorm gestärkt.

Meine Angst, während meiner Kur „Dinge“ machen zu müssen, für die ich mich nicht begeistern könnte, hatte sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Im Gegenteil: Beim Aufnahmegespräch wurde gemeinsam mit der Ärztin ein individueller Behandlungsplan festgelegt, bei dem ich nicht nur Mitsprache-, sondern auch Mitwirkungsrecht hatte. Hierdurch können nicht nur die eigenen Bedürfnisse gestillt werden, sondern auch „Neues“ ausprobiert werden. In meinem Fall war es die Entspannungstherapie „Yoga Nidra“ (übersetzt: yogischer Schlaf; psychischer Schlaf durch Tiefenentspannung bei vollständigem Bewusstsein), die ich auch zuhause fortführen werde.

Während der Vater-Kind-Kur hatte ich nicht nur die vielen Anwendungen und Therapien wahrgenommen, sondern auch meine Ernährung bewusst umgestellt und so viel Schlaf bekommen, wie schon lange nicht mehr. Bereits nach wenigen Tagen fühlte ich mich physisch und psychisch auf einem neuen Level, das sich bis zum Ende der Kur immer weiter anhob. Den Endgegner hatte ich bis zur Abreise jedoch nicht besiegen können. 

Fazit 

Die Auszeit war für mich und meinen Sohn sehr wertvoll. Wir haben nicht nur neue Eindrücke und Ansätze gewonnen, sondern auch die Bindung zwischen uns gestärkt. Ein weiterer positiver Aspekt war, dass auch die Mutter eine dreiwöchige Auszeit hatte und neue Kraft tanken konnte. Somit hat die gesamte Familie von der Kur profitiert. 

Ich bin nicht nur „wiederhergestellt“, sondern fühle mich gestärkt und besser denn je. Damit dies auch lange anhält, werde ich viel gelerntes in meinen „neuen“ Alltag implementieren und Selbstfürsorge betreiben.

Ich hoffe, dass ich mit diesem Beitrag vielen Vätern die „Angst“ nehme, dass eine Eltern-Kind-Kur ein Zeichen von Schwäche oder ein klassischen „Frauending“ ist. Dabei strahlt man so viel Stärke aus, wenn man sich seinen Problemen und Krankheiten stellt und sich dadurch aktiv Auswege und Hilfe sucht und diese auch annimmt."