Ernährung als Beruf: Die vielseitige Welt von Diätassistentin Rebecca Härlin

Wenn es in der Celenus Klinik Schömberg ums Essen geht, führen alle Wege zu unserer Diätassistentin Rebecca Härlin. Als staatlich anerkannte Diätassistentin übernimmt sie alle ernährungsrelevanten Aufgaben wie die Ernährungsberatungen, Gruppenschulungen, Lehrküchen, Gesundheitsvorträge, die Abwicklung und Betreuung von Sonderdiäten.

In einem Interview beantwortet sie unsere Fragen und gewährt uns einen Einblick in ihren Arbeitsalltag.

Frau Härlin, warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

Ernährung betrifft uns alle und begleitet jeden von uns ein Leben lang. Ernährung als Thema ist sehr komplex und dient nicht nur zur Prävention von Erkrankungen, sondern ist auch als Therapie sehr häufig anwendbar. Mein Berufsbild beschäftigt sich aber nicht nur mit gesunder Ernährung und Gewichtsreduktion, sondern beinhaltet auch wesentliche Bestandteile der Krankheitslehre wie z.B. Ernährungstherapie bei Nieren-, Leber-, Herz-, Magen- & Darm-, sowie auch angeborenen Stoffwechselerkrankungen, natürlich auch bei Lebensmittelunverträglichkeiten und – Allergien und vieles mehr.

Welche Schnittstellen mit anderen Berufsgruppen in der Klinik gibt es?

Zum einen natürlich mit den Kollegen in der Küche. Hier stehe ich zur Abklärung und Zubereitung der Sonderkost mit dem Diätkoch im engen Austausch. Zum anderen arbeite ich eng mit den Ärzt:innen zusammen, speziell zu Themen wie Sonderkost, Beratung und dem Umgang mit Gruppen. In der psychosomatischen Rehabilitation sind wir auf die Betreuung von Rehabilitanden spezialisiert, die unter seelischen Störungen wie Angststörungen, Depressionen oder Belastungsstörungen leiden. Dabei stehe ich den Therapeut:innen zur Seite, sofern das Thema Ernährung auch in psychologischen Gesprächen mit Rehabilitanden thematisiert werden soll.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer Arbeit?

Definitiv die Vielfalt der Patientengruppen und die durch den psychosomatischen Schwerpunkt der Klinik resultierenden weitläufigen Themen. Es ist einfach immer spannend! Spaß macht mir auch die Arbeit mit den Rehabilitanden, denen ich ganz konkret helfen kann. Dadurch erfahre ich sehr viel Wertschätzung und Dankbarkeit von den Rehabilitanden. Die Zusammenarbeit im Team empfinde ich ebenfalls als sehr angenehm, denn ich bin Teil des großen Ganzen. Herausfordernde Themen und Fragen der Rehabilitanden welche an uns herangebracht werden bringen viel Abwechslung.

Was ist Ihnen bei der Wissensvermittlung besonders wichtig?

Ernährung ist etwas sehr Individuelles (unterschiedliche Vorlieben, Alltagsstruktur, etc.). Mir ist es besonders wichtig, den Patienten auch in den Beratungen individuell zu begegnen und sie zu einer alltagstauglichen Ernährungsweise heranzuführen. Dabei muss ich ganz unterschiedliche Lebenssituationen berücksichtigen wie das Einkommen, familiäre Situationen, Beruf usw.

Was möchten Sie als Ernährungsexpertin gerne der Allgemeinheit empfehlen?

Wichtig ist es, meines Erachtens, die eigenen Gewohnheiten zu reflektieren. Ernährung ist etwas, das die Lebensqualität und Gesundheit steigern bzw. erhalten soll und trägt auch im Wesentlichen zum Wohlbefinden bei. Der Grund sich gesund zu ernähren oder sein Ernährungsverhalten umzustellen, sollte genau aus diesen Zielen bestehen und nicht dazu dienen einer gesellschaftlichen Norm zu entsprechen (jeder Körper ist anders) und das Wort „Diät“ falsch zu interpretieren.

Es geht darum zu essen, um gesund zu sein und den Körper mit Nährstoffen zu versorgen und ihm Energie zu geben und nicht um in eine bestimmte Kleidergröße zu passen.